Da ich jetzt doch etwas häufiger Bahn fahre, gibt es dazu passend auch eine neue Kategorie im Blog: Die Bahn. Ich versuche hier mal einige nette, lustige aber vermutlich am häufigsten ärgerliche Erlebnisse mit der Bahn aufzuschreiben.
Und den Anfang machen die wahrscheinlich allen Bahnfahrern bekannten Durchsagen, die einen auf eine Verspätung hinweisen und deren versteckte Bedeutungen.
Meine Damen und Herren an Gleis X, bitte beachten Sie: Regionalexpress Y von Startbahnhof nach Zielbahnhof über eine lange Liste einiger Zwischenhalte wird circa Z Minuten später eintreffen. Wir bitten um Verständnis. Vielen Dank!
Das ganze wird einem natürlich in einem schönen, monotonen Singsang aus bruchstückhaften Fragmenten einer Frauenstimme präsentiert, die dafür sorgt, dass man sich ein möglichst schnelles Ende der Durchsage wünscht - und gelegentlich auch dafür, dass man die Hälfte sofort wieder vergisst.
Seit kurzem hat die Bahn es gelernt, Y durch eine aussagekräftige Zugnummer zu ersetzen, zuvor war dies eine fünf- oder sechsstellige Zahl, die niemandem etwas sagte.
Noch interessanter ist aber die Interpretation der Zahl Z: Z Minuten = Der Zug wird mind. Z und max. Z+5 Minuten und 59 Sekunden später eintreffen, wobei Z = i * 5, mit i > 0
Eine ebenfalls interessante Aussage liefert die Phrase "Wir bitten um Verständnis" bzw. "Wir bitten um Entschuldigung": Wenn die Bahn schon um Entschuldigung bittet, hat sie es selbst eingesehen, dass sie Mist gebaut hat und der Zug deswegen eine Verspätung hat. Wird hingegen nur um Verständnis gebeten, sieht die Bahn die Schuld bei jemand anderem.
Allerdings scheint die Bahn auch jetzt eine neue Strategie zu fahren: "Wir kommen nicht zu spät!" Jedenfalls habe ich es jetzt schon häufiger erlebt, dass es keine Durchsage am Gleis gab und auch im Internet keine Verspätung angezeigt wird ("pünktlich"), der Zug aber dennoch deutlich mehr als 5 Minuten zu spät eintraf. Vielleicht denken die ja, dass es keiner merkt, wenn sie nicht mehr darauf hinweisen?!?